Samstag, 16. Juli 2011

Geplantes Schreiben vs. Ungeplantes Schreiben

Die ständige Diskussion. Soll man einen Roman planen, oder nicht? Die Meinungen gehen da immer etwas auseinander. Meiner Ansicht nach muss jeder Autor das finden, was für ihn am besten ist. Doch wie weiss man was am besten ist? Am einfachsten geht das natürlich mit Ausprobieren. Oder man liest sich das VS durch ^^ Und entscheidet, was wohl eher einem selbst entspricht. (oder so ^^) Denn: Planen oder Nichtplanen, das ist hier die Frage! xD

Snow White: Ich bin die Planerin in unserer Diskussion.

Myri: Und ich die Drauflosschreiberin ^^

Snow White: Ich finde, wenn man einfach drauf losschreibt, kann es häufig passieren, dass man den roten Faden verliert und die Geschichte ein einziges durcheinander wird.

Myri: Ich habe es bisher einmal mit Planen versucht. Ich habe nicht einmal den Prolog beendet.

Snow White: Warum? Was genau stört dich beim planen?

Myri: Eigentlich stört es mich ja nicht. Nur, wenn im Kopf die ganze Geschichte durchgehe, wird mir beim Schreiben ja langweilig... und sobald ich mal einen Einfall habe, der nicht ins Konzept passt, ist alles über  den Haufen geworfen. Die ganze Planung für nichts. Ausserdem wo bleibt da die Spannung?

Snow White: Es ist ja nicht so, dass der Leser die Planung bemerkt. Man kann auch Spannung planen, durch Überraschungsmomente. Dem Leser ist ja egal, ob der Autor das spontan schrieb oder vorher ausgetüftelt hat.

Myri: Ich meinte eigentlich die Spannung, während des Schreibens. Ich selbst muss mich ja auch irgendwie motivieren weiterzuschreiben. Wenn ich noch nicht weiss, was passiert. Macht das Schreiben doch viel mehr Spass, als wenn du es nicht weisst. Darum hör ich auch immer bei den spannendsten Momenten auf. Um sicherzugehen, dass ich auch weiterschreibe =)

Snow White: Wenn man einfach drauf losschreibt, kann es passieren, dass man sehr schnell festhängt. Bei einer Vorstruktur kann man die Worte einfach fließen lassen, man muss sich nicht nebenbei noch überlegen, wie es weitergeht. Wenn ich schreibe, dann habe ich einen Punkt im Kopf den ich unbedingt erreichen möchte, das hält die Spannung bei Struktur.

Myri: Und was machst du, wenn du eine Szene schreibst, die der ganzen Story eine neue Wendung gibt? Was wenn der Punkt nicht mehr passt? Dann musst du dir einen neuen überlegen etc. Das ist einer der Gründe, warum ich aufgegeben habe, irgendetwas zu planen. Es bringt sowieso nichts. Und ich muss sagen, bisher bin ich selbst mit Unplanung ans Ende eines Projekts gekommen...

Snow White: Eine Planung ist immer gut durchdacht und nicht gerade mal hingeschrieben. Wenn mir beim Schreiben etwas neues in den Sinn kommt, wird die Idee sofort festgehalten. Wenn ich sie so wichtig finde, dass sie in die Geschichte rein muss, kann es schonmal vorkommen, dass ich umplane. Aber auch das gehört zu Planung^^

Myri: Und das findest du erfüllend? Ich meine, findest du es dann noch schön, deinen Plan bloss umzusetzen, also alles nochmals aufzuschreiben? Kommt dir das Schreiben dann nicht wie Arbeit vor? Manchmal les ich es mir durch, was Leute so alles planen und frage mich dann: Wo bleibt da der Spass? Da ist das Planen ja amüsanter als das aufschreiben. So war es bei mir. Und weil der Plan schon so detailiert war, hatte ich am Ende das Gefühl, den ganzen Roman geschrieben zu haben und die Motivation mich hinzusetzen war etwa der Motivation gleich, die ich für meine Mathehausaufgaben (die ich übrigens nie mache) aufbringen kann...

Snow White: Noch jemand der nie Mathe macht *hust* wenn man plant, ist das sofort mit gewissen Zielen verbunden. Mir macht es Spaß ein Ziel vor Augen zu haben, auf das ich hinarbeite. Ich denke mir eine Struktur aus und anschließend hauche ich ihr Leben ein. Das macht mir persönlich Spaß, da ich mich meist richtig darauf freue mit den erdachten Charakteren zu spielen und sie in gewisse Handlungen zu schicken. Außerdem heißt planen ja nicht, dass das ganze Buch bis ins detail ausgearbeitet ist.

Myri: Scheiss Mathe was ;P *räusper* ähm okay, zurück zum Thema. Okay, jetzt hast du meinen wunden Punkt getroffen... Die Charas werden selbst bei mir geplant... Da muss man ja wissen, auf was für Leute man sich einlässt. Die kenn ich meistens sogar bis ins kleinste Detail (mit Geburtstag -.-''). Da wird nix dem Zufall überlassen. Man stürzt sich ja auch nicht mit wildfremden ins Abenteuer, wenn man was schaffen will. =) Snow White, ist es tatsächlich so, dass wir einen Punkt gefunden haben? Wo wir uns einig sind? o.O

Snow White: Das muss für die Ewigkeit festgehalten werden. :D

Zwischenfazit: Seine Charaktere muss man kennen, man kann keine Geschichte über Personen schreiben, von denen man nur den Namen weiß.

Nine: Ja, das ist wirklich nicht schlecht :) Ich persönlich plane auch alles (außer Kurzgeschichten^^). Aber planen heißt ja nun wirklich nicht, dass man alles auch wirklich so ausführt, es ist mehr so ein "Die Gedanken sehr weit schweifen lassen", wenn man versteht was ich meine. Ich könnte gar nicht ohne dieses bisschen Kontrolle mich ans Schreiben von längeren Projekten machen. Fehlt dir das dann nicht manchmal, Myri?

Myri: Fehlen? Ich bin Dustin! [haha Insider^^] Nein, ehrlich gesagt bin ich ein sehr willkürliches Schicksal, dass seine Opfer gerne leiden lässt *muhaha* Ausserdem finde ich die Gedanken auf einen Punkt konzentriert besser, als in weiter Ferne, wo ich sie ja noch nicht brauchen kann... ob es vielleicht daran liegt, dass ich nicht planen kann? Ich bin soooo ein ungeduldiger Mensch.

Nine:  Danke für den Insider :D

Myri: Hihi Bitte bitte =D Hmm... gibts irgendwas, wo wir uns auch drauf einigen könnten, dass man es nicht planen darf? Irgendein Zwischenfazit, das auch für mich ist?

Snow White: Ich persönlich habe immer ein wenig Angst, dass die Geschichte dort landet, wo ich sie überhaupt nicht haben möchte. deswegen bremse ich mich auch schonmal aus und hebe mir bestimmte Dinge für andere Projekte auf. (Ihr löscht mich die ganze Zeit *böse guck*)

Nine:  Ich würde sagen, dass man das Schreiben nicht planen darf. Denn es gibt immer irgendwelche Durststrecken, egal wie sehr man auch den Inhalt eines Projektes vor Augen hat.

Snow White: Man kann nicht alles planen und man sollte neue Ideen auch zulassen.

Myri: Danke, Snow! Das halten wir fest! *freu*

Zwischenfazit (II.): Man kann nicht alles Planen! Neue Ideen müssen immer Platz haben! Sont büsst man das ein, was man doch eigentlich zeigen will: Kreativität!

Lolabee: Ich kann nicht schreiben, wenn ich nicht alles ganz genau geplant habe. Anders geht es nicht. Dabei verliere ich jedoch nicht die Lust an meiner Geschichte, ich will mich beim Schreiben nur einfach aufs Schreiben konzentrieren und nicht darauf, was als nächstes passieren könnte. Bevor ich beginne, meinen Roman zu schreiben, muss ich alles ausgearbeitet haben, dafür habe ich eine lange Phase des Plottens und Planens, in der viele neue Ideen entstehen und einfließen. Zwar ändert sich danach auch noch etwas, aber meiner Meinung nach sollte man zumindest wissen, wo man am Ende hin will. 


Fazit: Planen oder nicht planen. Genau festlegen, muss es jeder für sich selbst, aber ein paar Dinge sollte jeder Autor beachten, z.B. Charaktere benötigen auf jeden Fall eine gewissen Planung. Allerdings verlieren manche den Spaß an der Umsetzung, wenn sie sich zu sehr festlegen, alles bis ins Detail ausarbeiten und neue Ideen können immer kommen, wie man mit ihnen umgeht muss dann jeder für sich heraus finden. 
Eine richtige Lösung gibt es also nicht, Wolfang Hohlbein zum Beispiel schreibt einfach, Kai Meyer plant alles ganz genau, bevor er damit anfängt und beide haben Erfolg mit ihren Methoden. Ob geplant, ungeplant oder irgendetwas dazwischen, am besten probiert man aus, was für einen selbst am besten funktioniert. 

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